Bericht der Hovener Jungkarnevalisten
auf der vereinseigenen Homepage:
"Ein historischer Tag für Zülpich!“
Dieser Ausspruch fiel so oder so ähnlich mehrfach als die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, Ina Scharrenbach den Förderbescheid „zum Wiederaufbau und zur Erlebbarmachung des mittelalterlichen Weiertores“ am 27.4.2021 überbrachte.
Bauministerin Ina Scharrenbach.
09.04.2021: Weiertor soll in „neuem altem“ Glanz erstrahlen.
Beim Bombenangriff der alliierten Streitkräfte wurden an Heiligabend 1944 weite Teile der Zülpicher Kernstadt zerstört. Auch das Weiertor, das westlich gelegene Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung, wurde bei dem Bombardement schwer getroffen. Der stadteinwärts gelegene Hauptturm sowie einer der
vorgelagerten Außentürme wurde nahezu vollständig zerstört. Es sollte viele Jahre dauern, bis das Weiertor zumindest halbwegs wieder hergestellt wurde.
Erst im Jahre 1974 konnte zumindest der rechte Außenturm rekonstruiert werden. Der Hauptturm hingegen wurde nicht wiederaufgebaut, und so wurde die Erinnerung an die eigentliche Schönheit des Weiertores allmählich aus dem Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger von Zülpich gelöscht. Heute wissen deshalb nur noch wenige, wie das Weiertor einst ausgesehen hat.
Das soll sich jedoch schon bald ändern. Die Zülpicherinnen und Zülpicher bekommen ihr altes Weiertor zurück. Möglich wird der an das historische Vorbild angelehnte, aber nicht originalgetreue Wiederaufbau durch eine Förderzusage der Bezirksregierung Köln. Demnach stellt das Land NRW insgesamt rund 610.000 Euro aus dem Topf des Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen.“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW zur Verfügung. Den entsprechenden Förderbescheid wird Ministerin Ina Scharrenbach in Kürze persönlich übergeben.
Gestellt wurde der Förderantrag von den Hovener Jungkarnevalisten. Diese werden das „neue alte“ Weiertor nach Fertigstellung als Vereinsdomizil nutzen und sich damit den lang gehegten Traum von einer Heimat in einer Toranlage der mittelalterlichen Stadtmauer erfüllen. „Schon 2010 gab es erste Gespräche mit der Stadt Zülpich und der Denkmalpflege über einen möglichen Ausbau des Weiertores“, berichtet HJK-Präsident Gerd Wallraff. Damals sei das Projekt an der Finanzierbarkeit gescheitert. „Umso mehr freuen wir uns, dass nun dank der Unterstützung der Stadt Zülpich, des Landtagsabgeordneten Klaus Voussem und vor allem dank des renommierten Architekten Karl-Josef Ernst die Fördermittel bewilligt wurden und der Traum wahr werden kann.“
Die Hovener Jungkarnevalisten als Hauptnutzer möchten das Weiertor künftig unter anderem als Versammlungs- und Probenraum sowie für kleinere Festivitäten nutzen.
Es soll aber auch als ein Ort der Begegnung für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden – beispielsweise am „Tag des offenen Denkmals“ oder bei Stadtfesten und Veranstaltungen im direkt angrenzenden Park am Wallgraben.
Voraussetzung für die Realisierung der Pläne ist sowohl die Zustimmung des Rates der Stadt Zülpich als auch die der Mitglieder der Hovener Jungkarnevalisten.
Quelle: Vergl. Bericht HJK https://hjk-zuelpich.de/weiertor/
Foto Ina Scharrenbach:
Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW - Eigenes Werk- CC BY-SA 4.0
Wiederaufbau des Weiertores in Zülpich.
Der History-Club Zülpich begleitet den Bau.
Offizielle Einweihung des "Karl-Josef-Ernst-Platzes".
Zur Erinnerung an den Initiator des Wiederaufbaus des Weiertors wurde der historische Platz am Weiertor am 06.08.2022 als "Karl-Josef-Ernst-Platz" eingeweiht.
Die Pfarrer Guido Zimmermann und Ulrich Zumbusch oblag die Segnung des neu benannten Platzes im Westen der Stadt.
Der Zülpicher Architekt Ernst hatte die Planungen der Wiederherstellung des mittelalterlichen Stadttores durchgeführt und konnte die Übersendung des Bewilligungsbescheides vom NRW-Bauministerium noch miterleben, bevor er am 07. Oktober 2021 im Alter von 86 Jahren verstarb. Kurz nach seinem Tod wurden dann Vorschläge laut, den Platz "Karl-Josef-Ernst-Platz" zu nennen.
Sein Sohn Markus Ernst, ebenfalls Architekt, wird das schöne Projekt im Sinne seines Vaters weiterführen.
Bürgermeister Hürtgen im Jahre 2021:
"Damit schließt sich der Kreis und alle vier Stadttore werden künftig von den vier kernstädtischen Karnevalsgesellschaften genutzt".
Gardequartiere
Bachtor: Zölleche Öllege von 1879
Kölntor: Blaue Funken von 1927
Münstertor: Prinzengarde Zülpich 1910
Weiertor: Hovener Jungkarnevalisten von 1963
Am Bachtor: Der älteste der vier Karnevalsvereine der Römerstadt: Die Zölleche Öllege von 1879 e.V."
(Quelle: epa-Nachrichten 20.4.2021)
Oben: Gute Handwerker für gute Arbeit. Seit 9 Wochen ist man auf der Baustelle und hat bis zum heutigen Tag über 7000 Steine verbaut. Der Turm wird komplett wieder aufgebaut und wird 17.45 Meter hoch sein.
Oben: Mit viel Engagement trotz der hohen Temperaturen gehen die Handwerker ans Werk. Früher musste man ohne Maschinen auskommen.
Mitte April 2023 - Es geht voran. Das Fenstergewände ist
trocken und kann in den kommenden 2 Wochen verarbeitet werden.
Man kann langsam erkennen, was das einmal werden soll.....
Der Mantel zieht sich zu: 9.Mai 2023.
22.05.2023: Der Turm ist fast fertig. Jetzt werden die Ziegelsteine noch mit Hochdruckreiniger von Staub und Schmutz befreit und die Steine müssen noch verfugt werden. Im Anschluss daran werden die beiden Zinnen an der Seite über die ganze Breite mit weiteren Zinnen ergänzt. Ebenso auf der anderen Seite.
Pfeil: Hier werden in Kürze die fehlenden Zinnen ergänzt und die Treppe angelegt.